Brillengläser
Glas ist nicht gleich Glas
Es gibt Gläser aus Materialien mit unterschiedlichen optischen und physikalischen Eigenschaften, mit hochentwickelten Schleiftechniken zur präzisen Gestaltung der Linsenform und -oberfläche, mit entspiegelnden und UV-absorbierenden Beschichtungen.
Entscheidend ist die sach- und fachgerechte Kombination. Mit anderen Worten: Ob ein Brillenglas Ihren spezifischen Sehfehler optimal korrigiert und ergonomisch auf lange Sicht überzeugt, ist eine Frage der Technologie.
Materialien für Brillengläser
Welche Gläser die richtigen für Sie sind, lässt sich nur individuell beantworten: Wenn Sie Ihre Brille unter Bedingungen tragen, die häufiges Reinigen erfordern (z. B. aufgrund von Staub), sind kratzfeste Mineral-Gläser oder Kunststoff-Gläser mit gehärteten Oberflächen zu empfehlen.
Aufgrund ihrer hohen Bruchfestigkeit und ihres geringen Gewichts sind PK besonders bei Sportlern sehr beliebt. Dieses Glas zeigt jedoch bei der Verarbeitung seine Grenzen auf, was die Fassungsauswahl einschränkt (Lochbrillen eignen sich nicht gut).
Sie sind härter als Kunststoffgläser ohne Hartschicht und somit auch kratzfester. Kunststoffgläser mit einer Hartschicht sind in Sachen Robustheit und Kratzfestigkeit mit Mineralgläsern vergleichbar. MG besitzen eine höhere Dichte als organische Gläser, dadurch sind sie auch doppelt so schwer. Zudem können MG nicht in randlose bzw. Teilrandbrillen eingesetzt werden und es besteht die Gefahr, dass Glas splittert, was bei Kunststoffgläsern ausgeschlossen werden kann.
Diese am häufigsten benützten Gläser werden auch organische Gläser genannt. Durch ihr geringes Gewicht sind KG angenehmer auf der Nase und bis zu 100mal bruchsicherer als ein mineralisches Glas. Sollte es trotzdem zu einem Bruch kommen, verhindert die Splitterfreiheit von KG die Gefahr einer Gesichtsverletzung. Durch das Aufbringen einer Hartschicht erlangen KG eine ähnliche Robustheit wie Mineralgläser.
UV-Schutz
Für den Käufer sind in der Regel Ästhetik und modische Trends beim Kauf einer Brille ausschlaggebend. Allerdings sollte die Qualität der Gläser für den Kauf massgebend sein, wenn die Gesundheit der Augen garantiert werden soll.
UV-Licht schadet nicht nur der Haut, sondern auch den Augen. Laut der Weltgesundheitsorganisation erblinden jährlich etwa 15 Millionen Menschen weltweit durch den Grauen Star, eine Eintrübung der Augenlinse. 20 Prozent der Katarakte sind eine direkte Folge schädlicher UV-Strahlen.
Der klassische UV-Schutz
Wo UV-Strahlen besonders intensiv wirken bzw. reflektiert werden, hat sich mittlerweile herumgesprochen: Auf dem Wasser, auf Schnee, in Höhenlagen, zu bestimmten Tageszeiten und – Stichwort «Ferien» – in südlichen Breitengraden. Weniger bekannt ist, dass heute die meisten Korrekturgläser mit einer farblosen Beschichtung lieferbar sind, die UV-Strahlen filtert. Solche Gläser werden häufig mit UV-Schutz 100 gekennzeichnet.
Nach dem gleichen Prinzip funktionieren gute Sonnenbrillen. Einziger Unterschied: bei ihnen ist der UV-Filter sozusagen eingebaut.
Der effizienteste UV-Schutz
Beim klassischen UV-Schutz bleibt die Reflexion von UV-Licht an der Rückseite des Glases unberücksichtigt. Mit «Crizal UV» wurde nun das erste farblose Brillenglas entwickelt, das auch vor UV-Strahlen schützt, die von der Rückseite des Glases ins Auge reflektiert werden. Crizal UV schützt zudem die empfindliche Haut rund um die Augen.
Was ist UV-Licht?
UV-Licht ist unsichtbare, elektromagnetische Strahlung in einem Wellenlängenbereich von 50–380 Nanometern (nm). Es ist energiereicher und kann zu Augenschädigungen wie Bindehautreizungen, -entzündungen und Linsentrübungen (Grauer Star) führen.
Unterteilt wird das UV-Licht in UV-A, UV-B und UV-C:
- UV-A ist der Bereich von 380–315 nm. Er bewirkt die Sonnenbräune der Haut und wird auch in Solarien verwendet.
- UV-B ist der Bereich von 315–280 nm. Er bewirkt Sonnenbrand, Gewebeschädigungen bis zur Sonnenblindheit. Der Anteil ist übrigens in den Bergen höher.
- UV-C ist der Bereich von 280–50 nm. Es ist das gefährlichste UV-Licht und erreicht die Erde normalerweise nicht, da es in der Erdatmosphäre (Ozonschicht) absorbiert wird.
Computer- & Arbeitsplatz brillen
Benützen Sie bereits eine klassische Gleitsichtbrille, ist die Bewegungsfreiheit Ihrer Augen am Computer eingeschränkt. Dies stört im Allgemeinen nicht, kann jedoch an Naharbeitsplätzen zu Nackenproblemen führen.
Um die Vorteile von modernen Computerarbeitsplätzen im vollen Umfang nutzen zu können, sind Brillen erforderlich, deren Nahsichtzonen auf die Bildschirmbreite abgestimmt sind. Spezielle Nahkomfort- oder Computergläser verfügen über Progressionszonen (Übergang von der Ferne in die Nähe), die den Distanzen angepasst sind. Dies zeigt sich besonders in breiteren Nahzonen mit ca. 40 cm bis 100 cm Entfernung.
Beschichtung und Veredelung
In der Nacht am Wichtigsten, am Bildschirmarbeitsplatz entscheidend: Die perfekte, sprich beidseitige Entspiegelung von Brillengläsern ist mehr als eine Frage des Sehkomforts. Sie ist Voraussetzung für optimales Kontrastsehen und macht Sie nicht nur am Steuer sicherer. Da Spiegelungen generell ermüdend wirken, erleichtern entspiegelte Gläser die Konzentration – nicht zuletzt am Arbeitsplatz.